…heißt Marke, kommt vom Brandmal für’s Vieh. Was Nationalneurotiker damit zu tun haben.
Wer den Eiertanz um Jannik Sinners „Italianita“ mitverfolgt, könnte daran erinnert sein, wie im Wilden Westen die Cowboys ihre Rinder mit Brandmalen kennzeichneten (der engl. Begriff Brand für Marke, Markenzeichen kommt von diesem Vorgang). Die neurotischen Nationalisten wollen ihrem „Vieh“ entweder eine Schleife umhängen (Zeller, Meran) oder ein Nationalbekenntnis abpressen (Sinner in Wien: „Ich bin Italiener“).
Dieses atavistische, in Italien so populäre Staatsverständnis passt nicht schlecht zum altrömischen „Pecus“, dem Viehbestand im Haus des „Pater Familiae“, des Patrons. Im Alten Rom nannte man übrigens die versklavten Mitarbeiter des Hauses „Strumentum Vocale“ (spechendes Arbeitsgerät). Passt irgendwie zur Mentalität des Chauvinismus.
Im Gegensatz zum nationalistischen Menschenbild sieht sich der bürgerlich Denkende als freier Mensch, der als Gleicher mit Gleichen in einem Gesellschaftsbund steht. Die Folge in der Praxis zeigt sich daran, wer die Mobilmachung anordnet: Treibt da ein Patron (von der Leyen, Mattarella) die Schafe in den Krieg oder beschließen Bürger, sich zu wehren?