Du liebst Joghurt und Mozzarella? Dann solltest du mehr Kalbfleisch essen.
Es müsste nicht sein, dass so viele Kälber entsorgt werden. Paradoxerweise ist es so: Je mehr Milchprodukte verzehrt werden, umso mehr Kälber müssen getötet werden. Ein höherer Kalbfleischverbrauch würde eine Balance schaffen.
Inzwischen gibt es Ansätze, um den Überschuss an Kälbern zu verringern. Das erste ist der „grüne“ Ansatz: Die Biobäuerin Anja Frey gründete 2019 in Baden-Württemberg die Initiative «Bruderkalb». Die Zeit zwischen den Geburten dehnt Frey von 205 auf bis zu 500 Tage aus. Damit kommen insgesamt deutlich weniger Kälber zur Welt. Die Milch und das Fleisch der knapp fünfzig angeschlossenen Betriebe der «Bruderkalb»-Initiative sind mit der Aufzucht der Kälbchen beim Muttertier allerdings teurer als Hochleistungsbetriebe.
Der zweite Ansatz ist eine biotechnologische Lösung. Der Kälberüberschuss kann mit gesextem Sperma „verhütet“ werden: Samenzellen, die Bullen ergeben, werden inaktiv gemacht. Die Milchkühe werden nur mit Sperma besamt, das ein Weibchen ergibt. Seit zehn Jahren weitet sich diese Methode mehr und mehr aus.
Doch es bleibt das Leid unzähliger Kälber. „Die meisten wissen nicht, wie ihr Essen entsteht. Das verheerende Unwissen mündet in einen unmoralischen Umgang mit den eigenen Nutztieren“, so das Fazit von NZZ-Susanne Donner.
Vorhergehend der Bericht zu den Überschusskälbern.
Anerkennung und Dank: Dieser Blogbeitrag ist möglich dank des Berichtes von Susanne Donner in der NZZ am 23.06.2024. Ausgezeichnete Zeitung!
Hier der Link:
NZZ