TSCHEGGL

10. April 2025

(Worte machen Menschen) Tscheggl ist ein ungehobelter Mensch mit geringer Weltläufigkeit.

Tschöggl wird gerne gemünzt auf junge Bergbauernburschen („Je tiefer der Golf, desto höher der Hof“). Der Ausdruck scheint sich in Meran um 1870 herum gebildet zu haben, als die Bauern vom nahen Tschögglberg mit ihrem Vieh geschäftehalber in die Stadt „gingen“ und bei den feinen Kurgästen einen malerischen, vor allem aber geruchsstarken Eindruck hinterließen. Der „Tschögglberg“ ist die Hochfläche auf der Ostseite des Etschtals zwischen Meran und Bozen. Ausgedehnte Weide- und Waldwirtschaft. Die Herkunft des Namens ist dunkel, vermutlich rätisch. In der digitalen Sprachwelt ist der „Tscheggl“ aktuell und meint den Trottel vom Land. Eine Prise Ironie liegt darin, dass das verächtlich ausgesprochene Wort nicht selten von Leuten kommt, die ihren bescheidenen, „hochalpinen“ Ursprung gar nicht verleugnen könnten. So ist es halt, Kleider machen Leute und Worte machen Menschen.