(Worte machen Menschen) Sytiroler lieben italische Fluchworte. Populär ist «Puttana» (tirolisch Huara).
Früher war schweinisches Reden tabu. Heute geht alles in die Hose. Scheiße und Fuck gehören zum guten Ton. Eine Südtiroler Spezialität sind italienische Fluch- und Kraftworte. Die, wenn sie bewusst eingesetzt würden, jede Stubenreinheit vermissen lassen. Das allgegenwärtige «Puttana» (Hure) entspricht am ehesten dem alten tirolischen «Huara». Aber sonst gehts richtig zur Sache: «Dio Cane» ist vertraute Männersprache. Wobei unklar ist, ob Gott ein Hund ist oder der eigene Hund ein Gott. Noch erstaunlicher ist «Cazzo», das in Italien so häufig und so gerne verwendet wird wie Ciao und Mamma. Cazzo ist Penis, Schwanz, männliches Glied. Hiesig als Katzo ausgesprochen, klingt es wie Katze und ist somit entschärft. Auch sonst bedienen sich die Südtiroler aus dem reichen Vulgärschatz der Sprache Dantes: Testa di cazzo, Coglione, Porco Dio, Ostia, pezzo di merda, stronzo, puttana troia, vaffanculo, Porca Eva, Porca Madonna, Madonna Maiala. «Figa» für Frau, Mädchen, Freundin ist schon so normal, dass es gar nicht als als Beleidigung gilt. Worte machen Menschen …und aus Menschen manchmal Schweine.